Noch ein paar Tage bis zum 21. Dezember, dann dreht es sich wieder, die Tage werden wieder länger und die Dunkelheit weniger.
Ich bin wirklich froh über diese Aussicht!
Und die Hoffnung, dass die Einschränkungen des sozialen Lebens bald überflüssig werden.
Denn ganz ehrlich: Mir setzt beides zusammen schon ganz schön zu!
Wie geht es dir damit?
Ich nehme die beiden schmerzlichen Erfahrungen von Mangel – nämlich Licht und sozialer Kontakt – zum Anlass, ein paar Gedanken zu unseren menschlichen Grundgegebenheiten und -bedürfnissen zu teilen.
Außerdem gebe ich dir Tools und Tipps an die Hand, wie du mit ganz einfachen Mitteln und Übungen dein Befinden trotz diesem elementaren Mangel positiv beeinflussen kannst.
Manchmal vergessen wir über all dem, was uns ständig so umtreibt, die grundlegendsten Gegebenheiten unserer Existenz. Das ist auf eine Art ganz natürlich und sinnvoll, denn wir wären völlig überfordert, uns diese Tatsachen permanent vor Augen zu halten. Aber hin und wieder tut es gut, sich ihnen zuzuwenden, um Kraft und Orientierung aus ihnen zu schöpfen.
Eine Zeit wie diese lädt dazu ein!
Was sind nun diese grundlegenden unbestreitbaren Gegebenheiten unserer Existenz?
- Wir sind hochkomplexe, bewegliche Organismen, aufs engste mit unserer natürlichen Umwelt verbunden: Wir brauchen Licht, Nahrung, Wasser, Luft, die richtige Temperatur, Bewegung, die Schwerkraft, und zwar genau in der Dosierung, wie sie auf der Erde vorhanden ist.
- Wir sind soziale Wesen: In unserer DNA, das heißt in unserem Erbgut, sind wir auf Kontakt, Verbundenheit, Kooperation, Zugehörigkeit angelegt. Wir wissen heute, dass Säuglinge, deren körperliche Bedürfnisse befriedigt werden, die aber keine Zuwendung, keinen lebendigen, körperlichen Kontakt erleben, sterben.
- Wir sind verletzlich und brauchen Schutz – vor Kälte, Hitze, Nässe, Nahrungs- und Wasserknappheit, Naturkatastrophen, Angreifern aller Art…
- Wir sind am Beginn und eine vergleichsweise lange Phase unseres Lebens schwach und brauchen besonders in frühen Phasen, aber auch später immer wieder Unterstützung, um überleben, wachsen und uns entfalten zu können.
- Wir leben mit einer Menge anderer Menschen und Lebewesen auf einem Planeten des Sonnensystems in einer Galaxie, die wir „Milchstraße“ nennen in einem Universum, dessen Ausmaße und Qualität unsere Vorstellungen sprengt.
- Wir alle sind sterblich, unsere Lebenszeit als Organismus ist begrenzt.
Ich finde, diese Tatsachen sind immer wieder eine Meditation wert.
Mir passiert es gerade beim Schreiben, dass ich innehalte, tief atme und das in mich sacken lasse.
Indem ich das tue, spüre ich, wie sich vieles, was mich gerade beschäftigt, relativiert und an einen anderen, an seinen Platz rutscht. Das tut mir gut: Ich kann alles so nehmen, wie es ist.
Wie geht es dir damit?
Jetzt möchte ich dir noch ein paar sehr einfache und zugleich sehr wirkungsvolle Tools an die Hand geben, um ganz konkret mit den o.g. Tatsachen in Resonanz zu gehen. Wirkungsvoll sind sie natürlich nur dann, wenn du sie benutzt ?
Ihre hohe Wirksamkeit beruht zum großen Teil auf der o.g. Tatsache unter Punkt 1. Ebenso ihre Einfachheit. Denn du brauchst dazu nichts weiter als deinen Körper, ein Stückchen Boden, Luft und ein paar Augenblicke Zeit.
Ich habe sie von einer Schülerin von Julie Henderson gelernt – sie nennt sie „Zapchen“ – und die hat sie von tibetanischen Mönchen gelernt und in den Westen mitgebracht. Man kann sie aber auch von Kindern und Säugetieren lernen.
- Schütteln
Das Schütteln ist eine wunderbare Übung – und sehr mächtig! Ich selbst praktiziere es jeden Morgen für ein paar Minuten, weil es mir sooo gut tut!
Wie es geht? Ganz einfach! Du wippst mit den Fersen und lässt alles Mit-Wackeln: Deine Schultern, deinen Unterkiefer, deinen Nacken, deine Eingeweide. Wenn du allein oder in vertrauter Gesellschaft bist, lass auch ruhig Töne raus, die sich nicht nach irgendwas anhören müssen.
So einfach die Übung ist – es kann sein, dass sie für dich überhaupt nicht leicht ist. Denn oft haben wir in unserem Körper die Folgen traumatischer Erfahrungen gespeichert und können manche Muskeln gar nicht loslassen. Wenn das bei dir der Fall ist, fang ganz klein an mit dem Schütteln: Erst mal nur die eine Hand, vielleicht sogar erst mal nur die Finger dann die andere Hand, einen Fuß… Lass dir Zeit – mach an einem Tag, bei einer Übung nur so viel, wie dir gut tut. Ganz wichtig: Atme dabei ganz normal und natürlich weiter. Atme auch zwischendurch und versuche, zu spüren, wie es sich anfühlt.
Beim Schütteln lockern sich die Gelenke, die Körperflüssigkeiten geraten in Bewegung, der Stoffwechsel wird angeregt und wir fühlen uns lebendig. Vieles im Körper kann neu seinen Platz finden – sich zurechtruckeln – und ich lade dich ein, selbst für dich herauszufinden, wie sich das auf dein Befinden und deine Sicht auf die Welt auswirkt!
- Strecken und Gähnen
Vielleicht machst du das ohnehin schon- zumindest morgens nach dem Aufwachen. Das ist super!
Wenn nicht, fang heute noch damit an. Strecke dich in alle Richtungen – mit Genuss, wenn es geht! Stell dir eine Katze an einem sonnengewärmten Platz vor, die gerade aufwacht und sich genüsslich streckt und gähnt. Stell dir auch ihr Gähnen so richtig konkret vor, denn es ist ansteckend schon in der Vorstellung. Und ja, man kann sich auch mit Gesundheit anstecken, denn das Gähnen ist unglaublich gesund! Es hat einen unmittelbaren Einfluss auf dein Autonomes Nervensystem. Es aktiviert das System Soziales Engagement, das ich in einem anderen Blogbeitrag erklärt habe und damit den Modus, in dem du dich gut und lebendig fühlen kannst und in deinem Toleranzfenster bist – vielleicht nur für einen Moment. Diesen Moment gilt es auszukosten. Je öfter du das praktizierst – die körperliche Übung und das anschließende Spüren, desto stärker verankerst du diesen Modus in deinem Nervensystem.
So kannst du Resilienz und Wohlbefinden langsam und Schritt für Schritt aufbauen und dich in deinem Körper wieder zuhause und sicher fühlen.
Ich hoffe, du kannst etwas daraus mitnehmen!
Schreib mir gern, wie es dir mit den Übungen geht!
Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben!
Alles Liebe
Elisabeth