Sicherheit erleben trotz Risiken des Lebens
Wie wichtig es ist, Würdigung deines Erlebens, Mitgefühl und Parteinahme zu erfahren.
Das Schlimmste nach einem überwältigenden Erleben kann sein, wenn dein Umfeld ohne Verständnis, Mitgefühl oder Parteinahme für dich reagiert. Dadurch wird das schlimme Geschehen wie in der Zeit verlängert und findet keinen Abschluss.
Das Beste ist, wenn du einen vertrauten oder vertrauenswürdigen Menschen aus deinem persönlichen Umfeld an der Seite hast. Manchmal reicht das jedoch nicht aus oder es gibt eben keinen . Vielleicht sind andere überfordert oder du brauchst einfach mehr Unterstützung, als die Personen in deinem Umfeld dir gerade geben können.
So kann dich eine Traumatherapie unterstützen
In dem Fall kann dir eine geeignete Therapie helfen. Wichtig ist, dass dort nicht nur gesprochen wird, sondern dass du neue Erfahrungen auf der körperlich-emotionalen Ebene und im persönlichen Kontakt mit der/dem TherapeutIn/en machen kannst. So kannst du Sicherheit und Verbundenheit mit dir selbst und anderen Menschen neu erleben und diese Erfahrungen in dir verankern. Das wird sich auch auf dein Erleben und dein Umfeld außerhalb des therapeutischen Settings auswirken.
Was du selbst für dich tun kannst, um dein Sicherheitserleben wieder neu einzustellen.
Im letzten Blogbeitrag habe ich dir erklärt, wie dein Autonomes Nervensystem für deine Sicherheit und dein Überleben sorgt – nämlich autonom, ohne dein eigenes Zutun oder deine bewusste Entscheidung.
Dennoch kannst du etwas dafür tun, um dein Empfinden von ausreichender Sicherheit wieder wie neu zu kalibrieren.
Was heißt „ausreichende Sicherheit“?
Warum sage ich „ausreichende Sicherheit“? Ganz einfach, weil es genau darauf ankommt: Ein Empfinden von ausreichender Sicherheit für deinen Alltag herzustellen. Absolute Sicherheit ist unmöglich – und nicht einmal erstrebenswert. Jeden Augenblick kann unser Leben potenziell zu Ende sein, aber im Normalfall gehen wir einfach davon aus und vertrauen darauf, dass wir weiterleben werden – und das ist gut so!
Wie du Signale von Sicherheit entdeckst und in dir verankerst
Um dieses Empfinden wieder herzustellen, kannst du bewusst deine Aufmerksamkeit auf Signale für Sicherheit lenken. Das können ganz einfache Wahrnehmungen sein, z.B. den Boden unter deinen Füßen, eine Wand in deinem Rücken, an die du dich anlehnst, ein Lächeln oder ein freundliches Wort von jemandem, den du gern hast, ein vertrauter, angenehmer Anblick, Duft, Musik, eine Tasse heißer Tee oder heiße Schokolade, ein Aufenthalt in der Natur, das Zusammensein mit deinem Haustier oder was auch immer.
Finde heraus, was für dich Signale für Sicherheit sind und richte deine Aufmerksamkeit darauf!
Das kannst du in jeder Situation üben – und wenn dir ein Trigger dazwischen kommt, versuche sofort tief und wenn möglich in deine Herzgegend aus- und einzuatmen, bevor du heftig reagierst. Wenn dir das gelingt: sei stolz auf dich! Du hast einen großen Sieg errungen! Wenn es dir mal nicht gelingt: Sei bitte gnädig und verständnisvoll mit dir! Es ist wirklich nicht leicht!
Mit diesem Beitrag beende ich die Reihe über das Autonome Nervensystem. Lies doch gern alle meine vorherigen Beiträge dazu und werde Expertin/e für dein Erleben!
Alles Liebe und bis bald!
Elisabeth